Willkommen zu unserer heutigen Analyse. Sie haben uns wieder spannendes Material geschickt. Darunter Auszüge von Alexander von Pechmann zur Eigentumsfrage im 21. Jahrhundert. Rechtsphilosophie. Und dazu Texte mit einem ganz anderen Ton, sehr leidenschaftlich, fast kämpferisch. Stichwort Querulanz. Genau. Unsere Aufgabe Heute. Wir wollen herausarbeiten, warum Pechmann meint, dass die Eigentumsfrage so zentral ist. Gerade für die Zukunft unseres Planeten, für kommende Generationen und was das vielleicht auch für ihre Arbeit im Coaching bedeutet. Fangen wir an. Ja, gerne. Also der Kern bei Pechmann sind ja die globalen Krisen. Klimawandel, Artensterben. Das sind Fakten. Die zeigen uns ganz klar. Unser Handeln Heute das beeinflusst die Zukunft massiv. Die Zukunft ist nicht mehr einfach offen, wie man vielleicht früher dachte. Und das globale Wirtschaftssystem, so Pechmann, das verschärft diese Probleme oft anstatt sie zu lösen. Die Frage ist also, wie passt unser Konzept von Eigentum da überhaupt noch rein? Gerade mit Blick auf den Schutz der Jüngeren und der Ungeborenen. Pechmann macht ja da diese, wie ich finde, sehr wichtige Unterscheidung. Zwischen Besitz, also die tatsächliche Gewalt, die Nutzung einer Sache, oft sehr konkret, zweckgebunden. Und Eigentum. Genau. Und Eigentum ist dann ja komplexer, eher das, was Kant einen intelligiblen Besitz nannte. Eine rechtliche Sache fast imaginär, die Andere ausschließt. Wie so ein heiliger Bezirk. Richtig. Und genau dieses exklusive Recht, Pechmann zielt da vor allem auf das private Eigentum an Produktionsmitteln. Das steht im Zentrum seiner Kritik. Er baut er auf Denkern wie Marx auf, spricht von Entfremdung. Also was gesellschaftlich produziert wird. Wird privat angeeignet und dieses System das fördert halt eine bestimmte Dynamik, Profit-Maksimierung. Und dies ist für Pechmann untrennbar verbunden mit der ökologischen Krise und auch mit wachsender sozialer Ungleichheit. Piketty lässt grüßen, die Vermögenskonzentration. Ein Konflikt, so sagt er, zwischen unserem linearen System immer mehr, immer weiter und dem zirkulären Erdsystem. Das kann ja nicht gut gehen. Genau. Und es ist ja nicht nur das privat Eigentum als solches. Pechmann sagt auch die Souverinität der Nationalstaaten blockiert Lösungen. Ja, das fand ich auch spannend. Man schließt zwar Abkommen, Paris zum Beispiel. Aber die Umsetzung. Die scheitert oft am nationalen Eigeninteresse. Dieses Vertragsystem souceräner Staaten, das ist zu schwach für diese globalen Herausforderungen. Er sieht das Souverinitätsprinzip selbst als Kern des Problems. Nicht als Teil der Lösung. Das ist radikal. Ja, er sagt, das hält vor der Vernunft nicht stand, weil einfach die Zeit drängt. Gerade für die Zukunft, die logische Konsequenz für ihn. Globale Besitzverhältnisse, die wir ja durch unser Wirtschaftssystem längst haben, die erzwingen sozusagen auch globale Eigentumsverhältnisse. Globaleigentumsverhältnisse, hell, wie soll das denn aussehen? Klingt erstmal sehr weit gegriffen. Sein Vorschlag ist schon. Ja, radikal. Die Erde als Sache betrachten, die rechtlich der gesamten Menschheit gehört. Vertreten durch eine Instanz wie die UN vielleicht. Okay. Und der Gebrauch dieser Sache Erde, der müsste dann dem Allgemeinwohl dienen. Also. Ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit. Für uns Heute und für künftige Generation. Ganz im Sinne der Agenda 2030 eigentlich. Das heißt ?! Privat-Eigentum würde nicht abgeschafft, aber ? Es würde unter die Bedingung des Gemeinwohls gestellt. Das kehrt die Prioritäten um. Nicht mehr der freie Gebrauch des Eigentümers zur Wertvermehrung steht an erster Stelle. Sondern der Dienst am Allgemeinwohl. Das zielt ja direkt auf den, sagen wir mal, kapitalistischen Charakter des Eigentums. Der fördert ja diese Spaltung und auch die ökologische Zerstörung so Pechmann. Genau. Es geht ihm um eine Transformation. Hin zu einer Ordnung, die wirklich am Gemeinwohl orientiert ist. Und das bringt uns vielleicht auch zu diesen anderen Texten: Dieser Querulanzia. Ja, dieser ganz andere Ton. Wütend, kämpferisch gegen Systeme, Bürokratie, Ungerechtigkeit. Man könnte das ja fast sehen als Ausdruck genau dieser Frustration, die Pechmann eher so analytisch beschreibt. Absolut. Das ist quasi die emotionale Seite der Medaille. Pechmann analysiert kühl, die Systemfehler. Die anderen Texte schreien den Schmerz und den Widerstand heraus. Beide sehen: So geht's nicht weiter. Gerade für die Zukunft. Fassen wir das mal kurz zusammen. Pechmann sagt unsere alten Ordnungen, Privat-Eigentum an Produktionsmitteln, absolute Staaten-Souveränität, die packen die globalen Krisen nicht mehr. Für künftige Generationen brauchen wir ein radikales Umdenken. Hin zu globalem Eigentum, das ökologisch und sozial nachhaltig ist. Und für sie, in ihrer Arbeit mit Unternehmen und Führungskraften, wirft das natürlich fundamentale Fragen auf. Wenn sich die rechtlichen, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen so ändern müssten. Was heißt das für Geschäftsmodelle, für Verantwortung, für Zukunftsstrategien. Ja, wie bereitet man Leute darauf vor? Auf eine Welt in der Gemeinwohl vielleicht wirklich vor Profit-Maxsimierung kommt? Eine riesige Herausforderung. Das führt uns zu einer letzten provokanten Frage, die Pechmann aufwirft. Die Weltgemeinschaft erkennt ja irgendwie schon in der Agenda 2030 zum Beispiel, dass die Erde und das Wohl künftiger Generation unser aller Sache ist. Prinzipiell. Die Anerkennung im Recht ist da. Aber was braucht es denn jetzt, damit aus dieser Anerkennung im Recht auch tatsächliches Handeln im Besitz wird? Also eine echte globale Steuerung, die über nationale Egoismen hinaus geht und wirklich dem Gemeinwohl dient? Eine gute Frage zum Weiterdenken. Denken Sie mal darüber nach. Bis zur nächsten Analyse.