Herzlich willkommen zu unserer heutigen Analyse. Wir schauen uns heute Autismus genauer an, speziell das Asperger-Syndrom. Und zwar auf Basis der Quellen, die Sie uns gegeben haben. Genau. Diese Quellen decken eine ziemliche Bandbreite ab, von früheren Behandlungsansätzen bis hin zum heutigen Konzept der Neurodiversität. Sie werfen eine, wie ich finde, ziemlich provokante Frage auf. Könnte Neurodiversität vielleicht eine Art Korrektiv sein für unsere Gesellschaft, eventuell sogar im Sinne dieser Gaia-Hypothese? Ja, diese Idee der Erde als selbst regulierendes System, das ist wirklich ein spannender Gedanke in den Unterlagen. Absolut. Es geht also um diese Kernspannung. Ist Autismus eine Störung, die man reparieren muss, oder ist es eine wertvolle menschliche Variante? Normalisierung. Und andererseits die heutigen Ansätze, die ja idealerweise unterstützen sollen. Richtig. Aber ihre Quellen zeigen eben auch sehr deutlich. Auch die sind nicht unumstritten. Wir bewegen uns da ständig in so einem Spannungsfeld. Pathologisierung hier, Anerkennung von Vielfalt da. Wenn man sich das anschaut, was Ihre Quellen über die Vergangenheit berichten, das ist schon erschütternd. Ja. Da liest man von Elektroschocks, von Fixierungen, Eiskuren. Methoden, die klingen heute völlig unvorstellbar. Das Ziel war aber klar. Anpassung an die Norm und notfalls eben mit Gewalt. Und obwohl die Methoden heute natürlich anders sind, die Frage nach diesem Anpassungsdruck, die bleibt ja, so wie Ihre Quellen das darstellen. Absolut. Nehmen Sie moderne Ansätze wie ABA, also angewandte Verhaltensanalyse. Die steht ja durchaus in der Kritik. Sie haben da diese Studie von Kupferstein drin von 2018. Die stellt bei 46 Prozent der Betroffenen nach ABA Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung fest. 46 Prozent? Das ist ja fast die Hälfte. Genau. Das ist eine Zahl, die lässt einen wirklich aufhorchen. Und dann kommt noch dieses Phänomen des Maskings dazu. Also das ständige Verbergen der autistischen Züge. Richtig. Und Ihre Quellen beschreiben das als eine enorme psychische Belastung, eine Dauerbelastung. Sogar der Einsatz von Psychopharmaka wird kritisch gesehen, wenn es primär um Verhaltenskontrolle geht. Und nicht ums Wohlbefinden. Eben. Der Kern des Problems, also die mangelnde Akzeptanz von Andersartigkeit, scheint laut Ihren Dokumenten vor Ort zu bestehen. Auch wenn sich die Form des Drucks vielleicht geändert hat. Und genau da setzt ja das Konzept der Neurodiversität an, das Ihre Quellen so stark machen. Die Grundidee ist ja, neurologische Unterschiede, also Autismus, ADHS und so weiter, das sind keine Defekte. Sondern natürliche Variationen, Teil der menschlichen Vielfalt. Ja. Aber im krassen Gegensatz dazu steht dann die gesellschaftliche Realität. Wenn man sich die Zahlen anschaut, die Sie uns gegeben haben. Die Arbeitslosenquote. Genau, bis zu 90 Prozent bei Menschen im Autismus-Spektrum in der EU. 90 Prozent. Das ist dramatisch. Und das ja oft trotz hoher Qualifikation. Das sagt doch alles über Exklusion, oder? Und was ich daran faszinierend finde, ist der historische Bogen, den Ihre Quellen da spannen. Diese Muster der Ausgrenzung, die sind ja nicht neu. Stimmt, die Vergleiche werden gezogen. Ja, zum Umgang mit anderen Andersartigen in der Geschichte. Indigene Völker werden genannt, sogar Parallelen zum Verschwinden der Neandertaler. Es scheint da so ein Muster zu geben. Gesellschaften neigen dazu, das zu pathologisieren oder auszugrenzen, was sie nicht verstehen. Oder was vielleicht bestehende Normen und Strukturen infrage stellt. Genau das. Das bringt uns zu dieser, ja, wirklich spannenden These vom zivilisatorischen Regulativ aus Ihren Unterlagen. Also die Idee, dass Neurodiversität, speziell Autismus, vielleicht eine Art eingebaute Funktion für die Gesellschaft haben könnte, um sie auf Kurs zu halten, vor Fehlentwicklungen zu warnen. Und die Verbindung zur Gaia-Hypothese. Ja, die Erde als komplexes, selbstregulierendes System. Es werden ja auch spezifische autistische Stärken genannt. Mustererkennung, sehr präzise oft, systemisches Denken. Eine hohe ethische Konsistenz wird oft beschrieben, ja? Und manchmal diese besondere Sensibilität für ökologische Zusammenhänge. Fast wie eine Art Frühwarnsystem für gesellschaftliche Schieflagen. Und wenn man diese Verbindung zur Gaia-Theorie ernst nimmt, so wie es Ihre Quellen vorschlagen, dann wird's ja wirklich tiefgründig. Könnten genau diese neurodivergenten Perspektiven ein Korrektiv sein, das wir dringend brauchen, gegen diese destruktiven Trends in der Gesellschaft? Sie meinen so was wie kurzfristiges Profitdenken? Zum Beispiel. Oder mangelnde systemische Weitsicht in der Politik. Oder auch die Erosion von ethischen Grundsätzen in Machtstrukturen. Eine Quelle warnt ja sehr direkt davor. Dass die Unterdrückung autistischen Wissens ... Genau. Die Auslöschung durch Methoden wie ABA. Dass wir als Gesellschaft dadurch entscheidende Warnsignale überhören könnten. Es ist fast so, als würde man die Notbremse Gaias demontieren. Ein starkes Bild. Puh, ja. Fassen wir also mal zusammen, was Ihre Quellen uns nahelegen. Es gibt diesen Wandel. Weg von der reinen Defizitsicht auf Autismus. Hin zu einem Verständnis als natürliche Variation, die eben auch potenzielle Stärken hat. Stärken, die gerade in Krisenzeiten vielleicht relevanter sind als je zuvor. ABA. ABA, und das ist die harte Realität, die Ihre Daten zeigen. Diese Erkenntnis, die spiegelt sich kaum in der gesellschaftlichen Teilhabe wieder. Stichwort 90% Arbeitslosigkeit. Und genau das führt zu dieser zentralen Frage, die uns Ihre Quellen am Ende mitgeben. Wenn an dieser These vom zivilisatorischen Regulativ etwas dran ist, wenn diese Neurodivergenten Perspektiven wirklich eine wichtige Funktion für das Gesamtsystem Gesellschaft haben könnten, was verlieren wir dann? Was verlieren wir als Gesellschaft, wenn wir sie durch Pathologisierung, durch Anpassungsdruck, durch Ausgrenzung systematisch an den Rand drängen? Oder sogar auswischen? Hm. Was, wenn die eigentliche Therapie nicht nur dem Individuum gelten müsste, sondern vielleicht vielmehr dem gesellschaftlichen System selbst? Einem System, das diese menschliche Vielfalt offenbar noch nicht als überlebenswichtige Ressource erkannt hat? Das ist tatsächlich ein Gedanke, den Ihr Material uns zum Weiterdenken mitgibt. Eine starke Schlussfolgerung.